Gedenkgottesdienst für Wolfgang Niederstraßer mit Landesbischof Bedford-Strohm und Kulturstaatsministerin Roth

Vor 80 Jahren protestierte Pfarrer Wolfgang Niederstraßer in der evangelischen Kirche von Warmensteinach (Dekanat Bayreuth) gegen das christentumsfeindliche NS-Regime. Bereits 1938 hatte er sich geweigert, zum 15. Jahrestag des Hitler-Putsches Kirche und Pfarrhaus zu beflaggen. Blieb es da bei einer Geldstrafe, so führte ihn die Predigt vom 28. Juni 1942 letztlich im April 1945 ins KZ Dachau - als einzigen Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Im Gedenkgottesdienst am Sonntag, 26. Juni 2022, 11 Uhr in der Versöhnungskirche Dachau würdigt der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm den widerständigen Pfarrer. Es wird auch an Menschen gedacht, die heute wegen ihres Widerstands verfolgt werden: Wang Yi (China), Volha Zalatar (Belarus) und Ioann Burdin (Russland). Der russisch-othodoxe Priester Burdin erhielt wegen seiner Kritik am Überfall auf die Ukraine eine hohe Geldstrafe. In den Fürbitten wird zudem für die KZ-Dachau-Überlebenden Iwan Kutschmin, Pavlo Scharun und Vasyl Volodko gebetet, die in der Ukraine in großer Gefahr sind. Die Kollekte wird für die Nothilfe des Maximilian-Kolbe-Werks für KZ- und Ghetto-Überlebende in der Ukraine erbeten.

Nach dem Gottesdienst spricht Claudia Roth ein Grußwort. In der neuen Bundesregierung ist sie auch für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und die Gedenkstätten zuständig. Als Kulturstaatsministerin ist es ihr Antrittsbesuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Da in der Versöhnungskirche keine größeren Abstände eingehalten werden können, besteht FFP2-Maskenpflicht.

Ein Live-Stream wir ab 11 Uhr auf der Facebook-Seite der Versöhnungskirche angeboten.